Im dritten Teil meines Berichts über Exponuevo.de habe ich von der Generalprobe erzählt, bei der wir unser interaktives Setting unter Realbedingungen getestet haben.
Bis zur eigentlichen Premiere blieben nun nur noch einige Tage: Letzte Gelegenheit für den ultimativen Schliff :) Außerdem gab es so kurz vor knapp ein paar "Nebenschauplätze", um die wir uns eigentlich erst jetzt richtig ausführlich kümmern konnten.
Online-Shop
Künstler müssen etwas verkaufen, wenn sie von ihrer Tätigkeit leben und einen Teil der investierten Arbeit wieder hereinholen wollen. Galerien und Eröffnungen bedeuten für sie viel Aufwand, sind für Gäste aber kostenlos. Doch solche Veranstaltungen sind notwendig, um die Werke zu zeigen und zahlungswillige Kunden anzulocken.
Bei einer virtuellen Ausstellung ist natürlich auch der zugehörige Shop digital. Da wir im E-Commerce-Bereich in der Eile auf keine Open-Source-Lösung zurückgreifen konnten, mit der wir bereits belastbare Erfahrungen gemacht haben, entschieden wir uns für eine der populärsten Plattformen: Shopify. Diese bietet für ein Vierteljahr eine Starter-Version mit Basisfunktionen zu einem Monatspreis von 1 Euro. Das Einrichten - mit unzähligen Voreinstellungen und Optionenmenüs - war softwareseitig allerdings ziemlich zeitraubend, weshalb Friedel froh war, dass er sich erst jetzt damit auseinandersetzen musste, wo die größeren, entscheidenderen Dinge schon gewuppt waren. Er stellte Karten, Plakate und Kalender mit Reproduktionen seiner Bilder ein und konnte die Originale aus seiner Exposition, die noch erhältlich sind, als Produkte mit Preisen verlinken.
Reminder-Mailing
Ähnlich aufwendig wie das Aufsetzen des Webshops war übrigens das Konfigurieren des Newsletter-Managers Listmonk eine Woche zuvor. Denn dieser ist ziemlich komplex. Nicht nur das Integrieren und Synchronisieren aus externen Datenbanken ist kompliziert. Friedel hat zunächst seine mehr als tausend Kontakte eingepflegt, die er im Laufe der Jahre angesammelt hat. Je nach "Attributen" bzw. Rollen hat er sie in verschiedene Adressbücher sortiert, gruppenspezifische Templates verfasst und die Einladungen schließlich per Klick versandt. Doch es blieb unklar, ob die Empfänger die automatisierte Nachricht überhaupt erhalten haben. Er bekam keine Erfolgsmeldung vom Programm und konnte leider auch nirgendwo darin "nachschauen". Das machte uns ein bisschen ratlos. Also beschloss er, noch einmal "nachzufassen" und eine Termin"erinnerung" zu verschicken. Auch die inzwischen dazugekommenen Subscriber des Tagebuchs sollten informiert werden. Dafür griff er diesmal auf den bewährten Mail Client Thunderbird zurück. Die Rundschreiben gingen schubweise weg, was mehr "Handarbeit" bedeutete, aber hinterher besser nachvollziehbar war.
Und schließlich mussten wir noch einmal an die Details der Einstiegsseite.
User-Tutorial
Da wir davon ausgingen, dass viele Gäste noch nie mit WorkAdventure zu tun hatten, wollten wir ihnen eine übersichtliche Kurzanleitung anbieten. Auf einer Startkarte sollten sie schnell erfassen können, wie sie die Oberfläche handhaben, mit anderen kommunizieren und die Extras der Map nutzen können. Die wichtigsten Funktionen hatte Friedel zunächst textlich skizziert. Daraus ergab sich visuell ein Weg und daraus wiederum die Idee, die ganze Einführung als Flusslauf wie in einem Brettspiel darzustellen. Er baute also eine weitere Karte, für die wir bestimmte Orte mit Eigenschaften und Aktionen definierten.
Mit dem Woka-Avatar konnte man sich nur den Strom entlang bewegen und bekam so gleich ein Gefühl fürs Navigieren. Am Ufer begegnete man gezeichneten Monstern, die weitere Hinweise gaben. Als Sound haben wir Wassergeräusche eingebunden. Erst wenn man diese gesamte Strecke abgefahren hatte, landete man im Foyer der Ausstellung.
Nachdem wir auch hier noch einmal poliert hatten, war alles für das große Ereignis bereit.
Und noch viel mehr über das Projekt erfahrt ihr auf der Website Exponuevo.de. Schaut dort mal vorbei!